Lesung aus dem Buch »Zu meiner Zeit« von Anna Haag im Anna Haag Mehrgenrationenhaus

Die Autorin und Frauenforscherin Karin de la Roi-Frey hat im Oktober aus Anna Haags »Zu meiner Zeit« gelesen.

Humorvoll und scharfsichtig: Anna Haags »Zu meiner Zeit«

Lesung mit Karin de la Roi-Frey

Eine Frau mit vielen Facetten: Anna Haag (1888–1982) war Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Politikerin, Pazifistin – und nicht zuletzt die Gründerin des Anna-Haag-Hauses. In ihren Kurzgeschichten, Erzählungen und Erinnerungen wird deutlich, dass sie zudem eine kluge und ausgesprochen humorvolle Frau war. Doch zuletzt war es nicht ganz einfach, dies nachzulesen, denn seit einigen Jahren waren Anna Haags Werke im Buchhandel nicht mehr erhältlich.
In diesem Sommer hat sich das geändert: Der in Mühlacker ansässige Stieglitz Verlag nahm Anna Haags 130. Geburtstag zum Anlass, um ihr Buch »Zu meiner Zeit« in einer ungekürzten Taschenbuchausgabe neu aufzulegen. In diesem Spätwerk, das 1978 erstmals erschien, hat Anna Haag Erinnerungen aus neun Jahrzehnten in Anekdotenform niedergeschrieben – mal amüsant, mal nachdenklich, aber dabei stets scharfsichtig.
Wer mochte, konnte sich davon Mitte Oktober bei einer Lesung im Anna Haag Mehrgenerationenhaus überzeugen: Karin de la Roi-Frey war zu Gast und las aus dem neu aufgelegten Band »Zu meiner Zeit«. Die Historikerin, Autorin und Frauenforscherin trug ausgewählte Textpassagen vor und umrahmte diese mit Erzählungen zu Anna Haags Biografie. Am Ende eines unterhaltsamen Abends war beim Publikum ein eindrucksvolles Gesamtbild von Leben und Wirken der Gründerin und Namenspatronin des Anna-Haag-Hauses entstanden – einer Frau, die historische »Spuren« hinterlassen hat, nicht zuletzt beim Recht auf Kriegsdienstverweigerung in unserem Grundgesetz.