Inge Malas vor einem ihrer Bilder

Ein echter Fensterrahmen ziert dieses Bild von Inge Malas im Anna-Haag-Mehrgenerationenhaus. Die Cannstatter Künstlerin zeigt dort gerade ihre Bilder noch bis zum 30. März. Foto: Frey

Cannstatter Zeitung, Kultur lokal, vom 25. Januar 2017

Bad Cannstatt: Bilder von Inge Malas im Anna Haag Mehrgenerationenhaus – Zu sehen bis zum 30. März

Von Iris Frey

„Durchs Fenster geschaut“ könnte ein Bild heißen, in dem Inge Malas einen alten Fensterrahmen mit Glas versehen und dahinter ein Aquarellbild montiert hat: Zu sehen ist eine Insel mit einem Häuserberg. Der Fensterrahmen teilt das Bild in vier Bereiche und schafft durch seine Plastizität und Echtheit eine weitere Besonderheit des Werks. Zu gerne möchte der Betrachter die Fensterflügel öffnen hin zum Bild. Eine kecke Idee von der Cannstatter Künstlerin, die derzeit ihre Werke im Anna-Haag-Mehrgenerationenhaus zeigt. Die Häuser sind in den symbolischen Bildern von Malas wichtig. Sie tauchen immer wieder auf, mal einzeln oder in Gruppen.

Die Türme über der Stadt hat sie gemalt. Im Licht erscheinen sie türkis neben grün und rot. Aus dem Bauch heraus nutzt Malas komplementäre Farben. Das Bild zählt zu ihren Lieblingsbildern, sagt sie. Weil sie darin auch schon einen gewissen Grad an Abstrahierung geschaffen hat, wie sie es sich wünscht. Im Anna-Haag-Mehrgenerationenhaus zeigt sie ihre Bilder unter dem Motto „Impressionen aus meiner Welt“.

Malas zeigt in der Retrospektive mit 75 Bildern, wie sie 2013 angefangen hat zu malen. Blumen und Stillleben standen im Vordergrund. Auch hier hat sie bereits beachtliche Motive: Äpfel dicht gedrängt an einem Ast oder auch Tomaten, die im Vordergrund möglichst realistisch wirken und deren Blattwerk abstrahierter in den Hintergrund tritt. In den Blumenbildern hat sie nicht nur die Formen, auch die Farbkontraste herausgearbeitet: Weiße Tulpenköpfe mit lila Stilen beispielsweise in Gruppen oder auch an anderer Stelle Sonnenblumen in einer Vase. Das besondere: Das Blattwerk ist braun statt grün dargestellt.

„Ich mag gern das Grafische“, sagt Malas. In den neuesten Bildern ist es zu sehen, wie etwa den Türmen über der Stadt. Auch in den Landschaftsbildern zeichnet sich eine Entwicklung ab: Mal sind sie in expressiven Farben dargestellt, dann wieder abstrahiert. Bäume, die Malas sehr mag, malt sie in ihren Blattformen. Auch das schafft besondere Reize. Auch die Farbabstraktionen sind reizvoll, die den Blick wie durch einen bunten Vorhang lenken, entstanden durch viele Lasuren mit Aquarellfarben. Malas ist geboren und aufgewachsen in München. Sie ist ausgebildete Schaufenstergestalterin und lebt seit 40 Jahren in Stuttgart. Sie entdeckte 2013 ihre Leidenschaft für die Malerei und besuchte verschiedene Malkurse. Zunächst interessierte sie sich für die Aquarellmalerei, dann nach und nach traten andere Techniken hinzu: Acryl, Ölmalerei und Mischtechnik. Malas hat ihre Bilder bereits in Einzelausstellungen gezeigt, sowohl in Stuttgart als auch der Region.

Die Ausstellung ist bis 30. März im Anna-Haag-Mehrgenerationenhaus zu sehen, Martha-Schmidtmann-Straße 16, www.annahaghaus.de.