Der Nachbarschaftstreff Winterhalde wird eröffnet.

Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, Susanne Sieghart und Peter Hasmann eröffnen den Nachbarschaftstreff Winterhalde.

Feierliche Eröffnung des Nachbarschaftstreffs Winterhalde

Neuer Treffpunkt für Jung und Alt im Stadtquartier

Mit einem Grußwort des Bad Cannstatter Bezirksvorstehers Bernd-Marcel Löffler wurde es amtlich: Der »Nachbarschaftstreff Winterhalde« ist eröffnet. Angebote wie Café-Nachmittage, offener Kochtreff und kleinere Veranstaltungen bereichern ab sofort das Wohngebiet Winterhalde, in dem zahlreiche ältere Mieter der Baugenossenschaft Bad Cannstatt eG (BGC) leben. Das neue Angebot im Stadtquartier richtet sich jedoch nicht nur an Seniorinnen und Senioren, es ist vielmehr als Ort der Begegnung für Jung und Alt konzipiert.

Mit der feierlichen Eröffnung wurde zugleich eine bewährte Partnerschaft weiter ausgebaut: Der Nachbarschaftstreff Winterhalde in der Pfalzstraße 73 ist ein Kooperationsprojekt der BGC mit Anna Haag Mobil – Pflege und Service rund um die Familie. In dieser gemeinnützigen Tochtergesellschaft hat das Anna Haag Mehrgenerationenhaus seine ambulanten Angebote mit häuslicher Pflege, betreutem Wohnen und hauswirtschaftlichem Service zusammengefasst.

Die Kooperation der beiden in Bad Cannstatt verwurzelten Akteure wurde 2011 mit dem ersten gemeinsamen Nachbarschaftstreff Badbrunnen begründet und seitdem kontinuierlich ausgebaut. Aktuell hat die BGC mitten im Gebiet Winterhalde einen modernen Neubau mit 23 Wohnungen errichtet. Im neuen Wohn­areal in der Ruhr-/Pfalzstraße entstand dabei auch ein ambulantes Dienstleistungszentrum mit einem großzügigen Pflege- und Servicebüro für Anna Haag Mobil. Zudem erhielt die Tochtergesellschaft des Anna Haag Mehrgenerationenhauses ein Vorschlagsrecht für die Belegung von zehn Wohnungen, die bevorzugt an Menschen mit Hilfebedarf vergeben werden. Mit dem neuen Nachbarschaftstreff kommt nun ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen und Bewohner der Winterhalde hinzu.

In der Kooperation sieht Peter Hasmann, Vorsitzender des Vorstands der BGC, ein zentrales Anliegen der Baugenossenschaft erfüllt. »Im Nachbarschaftstreff finden die Menschen Gesellschaft und Unterstützung – wichtige Faktoren, damit man in der Winterhalde beruhigt im eigenen Zuhause älter oder alt werden kann,« so Hasmann bei der Eröffnungsfeier. Susanne Sieghart, Geschäftsführerin der Anna Haag Mobil gGmbH, lud im Rahmen der Eröffnung alle Stadtteilbewohner zur Gestaltung des neuen Angebots ein: »Gemeinsam mit Ihnen möchten wir ein Quartier schaffen, in dem die Menschen nicht nur wohnen, sondern leben. Mit dem Nachbarschaftstreff bieten wir einen Ort, an dem sich die Nachbarn begegnen, an dem Sie sich und Ihre Ideen einbringen können.«

Eröffnung des Nachbarschaftstreffs Winterhalde

Zahlreiche Nachbarn waren der Einladung zur Eröffnungsfeier gerne gefolgt.

Entsprechend wurde bei der Eröffnung kein festes Veranstaltungsprogramm vorgelegt. Vielmehr gab es die Einladung zu ersten Terminen und eine »Ideenpflanzaktion« als Auftakt: Wer mochte, konnte direkt eigene Ideen auf Schilder notieren und diese in Erde einpflanzen – so soll ehrenamtliches Engagement in der Winterhalde wurzeln, gedeihen und zu einem Strauß bunter Angebote im Nachbarschaftstreff erblühen.

Das Wachstum dieses nachbarschaftlichen Miteinanders fördern und unterstützen wird Elisabet Sanchez. Die Quartiersmanagerin koordiniert mit einer 50-Prozent-Stelle die Nachbarschaftstreffs Badbrunnen und Winterhalde, mit weiteren 50 Prozent ist die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin bei Anna Haag Mobil in der häuslichen Pflege beschäftigt. Da es für das Quartiersmanagement und den Nachbarschaftstreff Winterhalde weder Fördermittel noch Zuschüsse gibt, tragen die beiden Kooperationspartner Baugenossenschaft Bad Cannstatt und Anna Haag Mobil die Kosten gemeinsam. Jörg Schnatterer, Vorstand des Anna Haag Mehrgenerationenhauses und Geschäftsführer von Anna Haag Mobil, betont: »Unser Engagement, gerade auch in finanzieller Hinsicht, zeigt den Stellenwert, den wir diesen gemeinsamen Quartierskonzepten beimessen. Wir halten es für ausgesprochen wichtig, dass die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung soziale Kontakte und niederschwellige Angebote vorfinden.«

Quartiersmanagerin Elisabet Sanchez im Gespräch

Bei der Eröffnung des Nachbarschaftstreffs Winterhalde ergaben sich für die Quartiersmanagerin Elisabet Sanchez interessante Kontakte und Gespräche.

Die Aktivitäten, die sich im Nachbarschaftstreff seit seiner Eröffnung entfalten konnten, sind vielversprechend: In einem ersten Schritt lud Elisabet Sanchez eine kleine Gruppe interessierter Bürgerinnen und Bürger zu einer gemeinsamen Ideenwerkstatt ein. Aus dieser Runde ergaben sich bereits erste ehrenamtlich betreute Veranstaltungen: Beispielsweise ist ein Kochtreff mit typisch afghanischen Speisen geplant, und es gab Interesse am Töpfern. Vor allem jedoch entstand auf Initiative einer Anwohnerin ein offener Kurs in Aquarellmalerei, der inzwischen im vierzehntägigen Rhythmus stattfindet. Gut angelaufen ist zudem ein regelmäßiges Bewegungsangebot: Jeden Montagabend treffen sich Nachbarn beim Zumba für alle Generationen unter Anleitung einer Sport- und Gymnastiklehrerin, die sich gleichfalls ehrenamtlich im Nachbarschaftstreff engagiert. Einmal im Monat finden am Sonntagnachmittag kleinere Veranstaltungen statt, den Auftakt machte dabei ein »Mitsing-Konzert« im Juni. Dienstagnachmittags gab es erste Kaffeerunden im »Café Winterhalde« mit frisch gebackenem Kuchen aus der Nachbarschaft. Beim »Mitbringvesper«, das derzeit einmal im Monat am Donnerstagabend stattfindet, kamen vielfältige Leckereien auf die Teller – und die Nachbarn ins angeregte Gespräch. In besonderem Maße galt dies für das erste »Spanisch-schwäbische Vesper«, mit dem Elisabet Sanchez sich selbst und ihre familiären Wurzeln der Nachbarschaft in der Winterhalde vorstellen konnte: Die quirlige Quartiersmanagerin ist Spanierin und Schwäbin gleichermaßen, sie wurde als Tochter spanischer Eltern in Nürtingen geboren und wuchs im Landkreis Esslingen auf.

Auch der Aufgabenmix aus ambulanter Pflege und Quartiersmanagement passt für Elisabet Sanchez perfekt: Die erfahrene Krankenschwester war zuletzt als Medizinprodukteberaterin im Außendienst tätig, hatte sich aber eine neue Herausforderung und die Rückkehr zum Pflegeberuf gewünscht. Auf der Suche nach einem Haus, das »andere Wege« geht, stieß sie auf das Anna Haag Mehrgenerationenhaus, bewarb sich und wurde im Sommer 2017 direkt mit der Perspektive, das Quartiersmanagement in Winterhalde und Badbrunnen zu übernehmen, eingestellt. Inzwischen ist Elisabet Sanchez nicht nur gut eingearbeitet, sondern auch in Bad Cannstatt »angekommen«.

Wer mehr über die Nachbarschaftstreffs erfahren oder sich aktiv beteiligen möchte, erreicht Elisabet Sanchez unter Telefon 0151/22 90 53 98 und E-Mail e.sanchez[at]anna-haag-mobil.de.