Cannstatter Zeitung vom 15. Januar 2019
Erzählende expressive Bilder
Bad Cannstatt: Werke von Ursl Kloz im AnnaHaagMehrgenerationenhaus
– Vernissage am 18. Januar
Von Iris Frey
Sie liest nicht nur gerne Märchen, sie schreibt auch selbst welche. Die Künstlerin Ursl Kloz. Und nicht nur das. Wenn sie liest, dann hat sie auch gleich Anregungen für Bilder. Und wie viel Phantasie die gebürtige Niederbayerin hat, das lässt sich in der Ausstellung im Anna-Haag-Mehrgenerationenhaus sehen.
Es ist ihre zweite Ausstellung. Zuvor hat sie in ihrem Friseursalon im Stuttgarter Osten ausgestellt, den mittlerweile ihr Mann führt. Kloz, selbst ausgebildete Friseurmeisterin, kann sich nun voll auf die Kunst konzentrieren und das tut sie sehr gerne. So zeigt sie im Anna-Haag-Haus Bilder, die in den vergangenen zehn Jahren entstanden sind: Natur, Menschen, Märchen.
Im Kindergarten der Einrichtung hat sie schon ihr Märchen „Die Befreiung der Königstochter“ vorgelesen. Dazu hat sie auch mehrere Bilder gemalt. Ein weiteres Märchen ist gerade in Arbeit, berichtet sie. Was die Malerei betrifft, so sagt sie: „Es sind spontane Empfindungen, die ich verarbeite.“ Sie erzählt in ihren Bildern Geschichten von Beziehungen, vom Leben in allen Facetten. Da sind Paare zu sehen, Könige und Prinzessinnen, eine Mühle und alles in Mischtechnik gemalt mit Tempera, Acryl und Kohle, meist in einem breiten Farbenspektrum. „Die Bilder entstehen beim Malen“, beschreibt die Künstlerin den Prozess. Neun Jahre lang hat sie Malkurse bei der Künstlerin Elzbieta Mulas belegt.
Das Arabisch-Orientalische fasziniert sie. So zeigt sie orientalische Stadtszenerien, gerade auch in leuchtendem, südlichen Licht. Auch Reisen nach Tunesien und Ägypten haben sie in den Motiven und der Farbgebung ihrer Werke inspiriert. Zwischen den Häusern sind immer wieder Menschen zu sehen. Vieles entspringt ihrer Fantasie und somit ist auch in den Gemälden oft ein surrealer Charakter zu entdecken.
Auch die Natur spielt in ihrer Malerei eine besondere Rolle. Menschen wandeln zwischen überdimensionalen Blumen. In anderen Motiven gibt es abstrahierte Blüten zu sehen. Auch in Mischtechnik. Baumlandschaften, in die sie mit Kohlestift spannungsreiche Linien zieht. Kloz malt gerne auch mal in Spachteltechnik. Sie ist sehr experimentierfreudig. Oder es wird auch mit den Fingern gearbeitet oder mit dem Schwamm. Die Farben sind für sie symbolisch.
Kloz wurde 1943 in Pfarrkirchen in Niederbayern geboren. 1960 hat sie die Merzakademie in Stuttgart besucht, 1961 eine Friseurausbildung absolviert und sich 1987 selbstständig gemacht. Seit dem Jahr 2000 besucht sie Malkurse bei der Künstlerin Elzbieta Mulas.
Die Ausstellung ist ab 16. Januar noch bis 31. März im Anna-Haag-Mehrgenerationenhaus, Martha-Schmidtmann-Straße 16, zu sehen, täglich von 8 bis 20 Uhr. Die Ausstellung wird am 18. Januar um 18 Uhr eröffnet.