Integrationsunternehmen TANDiEM
Die Mitarbeiter/innen bei TANDiEM sind eine bunte Truppe: Das Integrationsunternehmen beschäftigt je zur Hälfte Menschen mit und ohne Behinderung. Quer durch die gesamte Mitarbeiterschaft sind unterschiedliche Kulturen, Hautfarben und Nationalitäten vertreten. Und auch die Formen der Handicaps sind breit gefächert, neben geistigen Behinderungen gibt es beispielsweise auch Einschränkungen beim Sehen oder Hören. Die TANDiEM-Mitarbeiter/ innen empfinden diese Vielfalt als Stärke – doch bei der Kommunikation untereinander oder mit Vorgesetzten ergeben sich dadurch ab und an Herausforderungen.
TANDiEM-Betriebsleiterin Daniela Jakob setzt deshalb seit einiger Zeit auf »Leichte« bzw. »Einfache Sprache«. Beide Begriffe bezeichnen sprachliche Ausdrucksweisen, die auf gute Verständlichkeit zielen. Das Konzept »Leichte Sprache« hat feste Regeln. So müssen die Texte, die in »Leichter Sprache« verfasst werden, beispielsweise einer Prüfung durch Testleser standhalten, die allesamt eine kognitive Einschränkung haben. »Einfache Sprache« verzichtet dagegen auf einen Teil dieser Vorgaben und ist damit einfacher umsetzbar. Das strenge Reglement der »Leichten Sprache « wird bei TANDiEM deshalb nicht rigoros eingehalten.
In der Praxis ergibt sich ein Mix: Wichtige Dokumente wie der Arbeitsvertrag wurden von einem Übersetzungsbüro in »Leichte Sprache« übertragen. In der täglichen Kommunikation – schriftlich wie mündlich – wird hingegen eher die »Einfache Sprache« angewandt. In diesem Sinne wurden nicht nur Schriftstücke und Arbeitsanweisungen neu formuliert, »Einfache Sprache« wurde zur Standardsprache, die in Mitarbeiterversammlungen und Einzel- oder Teamgesprächen gesprochen wird. Es gilt inzwischen der Leitgedanke: »Alle sollen alles verstehen können!«