Cannstatter Zeitung vom 11. April 2018
„Ein Ort, an dem man nicht nur wohnt, sondern lebt“
Bad Cannstatt: Nachbarschaftstreff Winterhalde in der Pfalzstraße eröffnet
Von Patrick Kuolt
Ein Ort der Begegnung für Jung und Alt soll er werden, der neue Nachbarschaftstreff Winterhalde in der Pfalzstraße. Am Montag wurde das Kooperationsprojekt des Anna-Haag-Mehrgenerationenhauses und der Baugenossenschaft Bad Cannstatt feierlich eröffnet. Etwa 70 Menschen waren gekommen, um sich den 110 Quadratmeter Nachbarschaftstreff bei einem Imbiss genauer anzuschauen – viele ältere, aber auch einige jüngere. Der Nachbarschaftstreff ist barrierefrei erreichbar und befindet sich im Erdgeschoss eines modernen Neubaus der Baugenossenschaft Bad Cannstatt an der Ecke Ruhr-/Pfalzstraße mitten im Gebiet Winterhalde.
Gemeinsam statt einsam
Neben 23 Wohnungen befindet sich darin ein ambulantes Dienstleistungszentrum mit einem großen Pflege- und Servicebüro für Anna Haag Mobil, das bereits im November vergangenen Jahres den Betrieb aufgenommen hat. Die Tochtergesellschaft des Anna-Haag-Mehrgenerationenhauses erhielt zudem ein Vorschlagsrecht für die Belegung von zehn Wohnungen. Diese sollen bevorzugt an Menschen vergeben werden, die einen erhöhten Hilfebedarf haben. Bei seiner Begrüßungsrede stellte Peter Hasmann, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Bad Cannstatt, gleich das Motto für den Nachbarschaftstreff vor: gemeinsam statt einsam. „Im Nachbarschaftstreff finden die Menschen Gesellschaft und Unterstützung – wichtige Faktoren, damit man in der Winterhalde beruhigt im eigenen Zuhause älter oder alt werden kann“, sagte Hasmann. Auch der Bezirksvorsteher von Bad Cannstatt, Bernd-Marcel Löffler, lobte das Projekt. „Ich bin davon überzeugt, dass das Konzept toll ankommen wird.“ Mit dem Projekt komme ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen und Bewohner der Winterhalde dazu.
Jeder kann seine Ideen einbringen
Auch Susanne Sieghart, Geschäftsführerin der Anna Haag Mobil GmbH, sieht in dem „neuen gemeinsamen Kind“ der Baugenossenschaft und des Anna-Haag-Mehrgenerationenhauses nach dem im Jahr 2011 ins Leben gerufenen Nachbarschaftstreff Badbrunnen großes Potenzial. „Gemeinsam möchten wir den Stadtteilbewohnern ein Quartier schaffen, in dem die Menschen nicht nur wohnen, sondern leben. Mit dem Nachbarschaftstreff bieten wir einen Ort, an dem jeder seine Ideen einbringen kann“, sagte Susanne Sieghart. Entsprechend gibt es kein festes Veranstaltungsprogramm, sondern eine Ideenpflanzaktion: Die Gäste konnten eigene Ideen auf Schilder notieren und diese dann in die Erde in einer Schubkarre einpflanzen. Die Leitung des Quartiers übernimmt in einer 50-Prozent-Stelle Elisabet Sanchez, mit weiteren 50 Prozent ist sie beim Anna Haag Mobil in der häuslichen Pflege beschäftigt.