Unser Bildungsverständnis
Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig. Sie saugen alles, was um sie herum geschieht, wie ein Schwamm auf. Kindliche Bildung erfolgt in erster Linie im Spiel. Dabei können sich die Kinder in vielfältiger Weise erproben und viele Fähigkeiten und Fertigkeiten – wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit und anderes mehr – erwerben. Wichtig ist es zudem, dass Kinder viel Zeit zum Ausprobieren, Experimentieren, also zur Selbsttätigkeit, bekommen und dass ihnen dazu eine Umgebung mit möglichst viele verschiedenen Möglichkeiten und Anregungen zur Verfügung steht. Wir möchten, dass sich jedes Kind nach seinen Fähigkeiten differenziert entwickeln kann. Auch Angebote im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung, die verschiedene Entwicklungsbereiche umfassen, sind dabei von großer Bedeutung.
Grundlage unserer Bildungsarbeit ist der »Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und Kindertageseinrichtungen«. Aus diesem leiten sich unsere drei Hauptanliegen ab:
Naturpädagogik
Wir legen sehr großen Wert darauf, dass sich die Kinder täglich im Freien aufhalten, sei dies im Garten oder bei Naturerkundungen. Im Garten können die Kinder Kraft und Geschicklichkeit entwickeln; bedeutsames Lernen vollzieht sich dort ganz von selbst: Auf einen Baum zu klettern erzeugt eine Vorstellung von der im (späteren) Mathematikunterricht thematisierten Höhe und wer einen Staudamm baut, erlebt im Tun, was »Strömung« bedeutet. Dazu werden natürliche Kreisläufe, Naturschutz und Nachhaltigkeit durchgängig erlebt.
Alltagsintegrierte Sprachbildung
Dem Erwerb der Sprache als Kommunikationsgrundlage der Menschen wird große Bedeutung beigemessen, denn Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Kinder erleben sich mit Sprache als aktiv Handelnde und erleben Selbstwirksamkeit, Sprache ist demnach eine Schlüsselkompetenz. Besonders wertvoll sind dabei die alltäglichen Sprachanlässe, die im Alltag entstehen. Diese alltagsintegrierte Sprachbildung richten wir an alle Kinder, unabhängig davon, ob Deutsch als Erst- oder Zweitsprache erworben wird und unabhängig von Alter, Sprachstand oder Auffälligkeiten. Sie findet in natürlichen Situationen im Kitaalltag statt und durchzieht alle Bildungs- und Entwicklungsbereiche. Alltagsintegrierte Sprachbildung ist individuell, prozessorientiert und inklusiv. Darüber hinaus können die Kinder bei uns ihre Sprachkompetenz durch musikalische Angebote, durch Theaterprojekte, Bücher, Reime etc. erweitern. Besuche in der Stadtteilbibliothek bereichern unsere Kita ebenso wie ehrenamtliche Vorlesepat*innen.
Soziales Lernen und Miteinander
Die Ziele von Bildung sind Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung und Verbundenheit, ebenso Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit. Um diese anzuregen und zu unterstützen legen wir besonderen Wert auf den Bereich des sozialen Lernens. Die Kinder erfahren sich bei uns als Personen mit Rechten, aber auch mit altersgerechten Pflichten, werden in Konfliktlösungsprozessen begleitet und altersgerecht an verschiedenen Themen des Alltags beteiligt. Der Umgang mit Verschiedenheit wird im intergenerativen Hauskonzept selbstverständlich erprobt und gelebt. Durch die Vielzahl an Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen werden Berührungsängste und Vorurteile verringert, das »Wir« in den Vordergrund gerückt und der Wert einer Gemeinschaft vermittelt.
Ihre Ansprechpartnerin:
Heidi Roloff
Bereichsleitung Kindertagesstätten
Telefon 0711/952 55-24
h.roloff[at]annahaaghaus.de


